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Pfand Bierkasten – das bekommst du für die Kiste Bier!

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Was ist Flaschenpfand?

Es gibt nicht nur Flaschenpfand, sondern auch Dosenpfand – beides ist ein Pfandsystem, das einen Geldbetrag bezeichnet, den der Kunde beim Getränkeanbieter für gekaufte Getränkebehälter hinterlässt. Dabei handelt es sich meist um Flaschen, Getränkekisten oder Getränkedosen. Mit der Rückgabe der Pfandflaschen, des Behälters bzw. des Leerguts bekommt der Kunde seinen Pfandwert zurück.

Das Pfandsystem wurde eingeführt, um den Rücklauf der Getränkebehälter zur Wiederverwendung zu stimulieren, denn damit werden Ressourcen geschont und Energie gespart. Auch der Umwelt kommt das Pfandsystem zugute, denn mit dem System wird die Umweltverschmutzung verringert. Bei dem Pfandsystem wird zwischen Einwegpfand- und Mehrwegpfand unterschieden.

Hier unterscheidet sich:

Einwegflaschen bepfandet

  • bepfandete Einwegflaschen und Dosen sind am DPG-Logo zu erkennen
  • sie haben einen festgelegten Pfandsatz von 0,25 Euro
  • beim Tragen der Flasche des Logos wird sie generell mit 0,25 Euro bepfandet
  • außerdem handelt es sich dann immer um eine Einwegflasche

Einwegflasche unbepfandet

  • weder die Einwegflasche noch die Dose tragen das DPG-Logo
  • es gibt auch keine Mehrwegkennzeichnung
  • sind nur für bestimmte Produkte zugelassen
  • werden nach Gebrauch entsorgt
  • die Flaschen sind mit grünem Punkt oder dem Wegwerfsymbol gekennzeichnet

Mehrweg Flaschen

  • der Mehrweg-Kistenpfand beträgt mit wenigen Ausnahmen 1,50 Euro pro Kiste
  • Holzkisten sind Ausnahmen mit 1,50 Euro bis 5,00 Euro Kistenpfand
  • goldene 6er Weinkisten (Kistenpfand 2,70 Euro)
  • Mehrwegflaschen haben verschiedene Pfandsätze, sind von der Flaschenform und der Beschaffenheit der Flaschen abhängig
  • Kennzeichnung häufig mit dem Mehrwegsymbol oder dem blauen Engel

So stellt sich die Berechnung in Kurzform dar:

FlaschenformLiterPfandsatz
Bierflasche0,33 l / 0,5 l0,08 Euro
Bügelflasche Bier0,33 l / 0,5 l0,15 Euro
Mineralwasser PET1,0 l / 0,75 l / 0,5 l0,15 Euro
Glasflasche Mineralwasser1,0 l / 0,75 l / 0,7 l / 0,5 l / 0,33 l / 0,25 l0,15 Euro
Saftflasche Glas1,0 l / 0,2 l0,15 Euro
Saftflasche Glas0,5 l0,08 Euro

Flaschenpfand weltweit

Eine internationale Einheitlichkeit gibt es für das Pfandsystem nicht, aber weltweit existieren verschiedene Pfandsysteme. Es gibt allerdings auch viele Länder, in denen keine flächendeckenden Pfandsysteme vorhanden sind. Weltweit ist Mehrwegpfand weiter verbreitet als Einwegpfand. In den meisten europäischen Ländern ist das Einwegpfand sogar völlig unbekannt. Eine Ausnahme machen  hierbei die skandinavischen Länder, denn dort existieren bereits länger Regelungen. Und das älteste Pfandsystem ist in Schweden zu finden, dort wurde 1885 ein Mehrwegsystem für 33-cl-Glasflaschen eingeführt.

Inzwischen haben viele Länder in Europa erkannt, dass ein Pfandsystem zu mehr Ressourcenschonung und zur Kreislaufwirtschaft führt, so folgen dem System nun auch Malta und im Jahr 2022 schließen sich Schottland, Portugal, Lettland, Irland, Weissrussland, Rumänien und sehr wahrscheinlich auch die Türkei dem Pfandsystem an. Aber auch die Slowakei und Belgien geben dem Pfandsystem in Verbindung mit der Verpackungssteuer einen Platz in ihrem Koalitionsvertrag.

Das Pfandsystem seit dem 1. Mai 2006

Sämtliche Verpackungen für Bier, Biermischgetränke, Mineralwasser, Tafelwasser (mit und ohne Kohlensäure), Erfrischungsgetränke (mit und ohne Kohlensäure) inklusive Eistee und Alcopops in Dosen und Einwegflaschen (Kunststoff und Glas) sind seit dem 1. Mai 2006 in Deutschland pfandpflichtig.

Die Pfandpflicht auf Frucht- und Gemüsenektare mit Kohlensäure sowie auf Mischgetränke mit einem Anteil an Milcherzeugnissen, insbesondere Molke, wurde ab dem 1. Januar 2019 von mindestens 50 Prozent erweitert.

Die Umgehung des Dosenpfandes, welche die Energy-Drink-Hersteller gerne nutzten, ist somit nicht mehr möglich.

Pfand Bierkasten

Wer eine Bierkiste kauft, zahlt Pfandgeld. Wird der leere Kasten Bier zurückgegeben, erhält der Kunde Rückgeld. Je nach Inhalt variieren die Preise.

Beim Pfand für den Kasten Bier kommt es auf verschiedene Faktoren an, siehe Aufstellung:

  • beim eigentlichen Bierkasten gibt es 1,50 Euro Pfandbetrag zurück
  • bei einem Kasten mit 20 Flaschen gibt es 3,10 Euro Pfandbetrag zurück
  • bei einem Kasten mit 24 Flaschen gibt 3,42 Euro Pfandbetrag zurück
  • bei der Variante Bügelverschluss gibt es für den kompletten 20er Kasten 4,50 Euro Pfandbetrag zurück
  • bei der Variante Bügelverschluss für den 24er Kasten gibt es 5,10 Euro Pfandbetrag zurück

In der Leerguttabelle der Firma Getränke-Taxi (0231-475 27 47 – mail@getraenke-taxi-do.de) gestaltet sich die Übersicht folgendermaßen:

GebindeKastenpfandFlaschenpfandRahmenpfand
Bier 10 x 0,33 Liter2,30 Euro0,08 Euro1,50 Euro
Bier 11 x 0,5 Liter2,38 Euro0,08 Euro1,50 Euro
Bier 12 x 0,5 Liter Bügel3,30 Euro0,15 Euro1,50 Euro
Bier 16 x 0,5 Liter2,78 Euro0,08 Euro1,50 Euro
Bier 20 x 0,33 Liter3,10 Euro0,08 Euro1,50 Euro
Bier 20 x 0,5 Liter3,10 Euro0,08 Euro1,50 Euro
Bier 20 x 0,5 Liter Bügel4,50 Euro0,15 Euro1,50 Euro
Bier 20 x 0,33 Liter Bügel4,50 Euro0,15 Euro1,50 Euro
Bier 24 x 0,33 Liter3,42 Euro0,08 Euro1,50 Euro
Bier 27 x 0,33 Liter3,66 Euro0,08 Euro1,50 Euro

Manche Brauereien verwenden jedoch andere Pfandsätze für ihre Produkte, auch hier gilt: keine Regel ohne Ausnahme. Zu beachten ist außerdem die Flaschenanzahl pro Kiste.

Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) stellte fest, dass in Sachen Pfandsätze noch immer Vewirrung herrscht.

Pfand und Steuer

Die zu erhebende Umsatzsteuer auf den Pfandpreis richtet sich nach dem Steuergesetzt des darin enthaltenen Produktes:

  • im Allgemeinen sind es 19 %
  • bei Milch 7 %

Für deutsche Verbraucher versteht sich der Pfandpreis incl. Umsatzsteuer.

Im Zwischenhandel wird der Pfandbetrag als Nettopreis berechnet.

Gemäß einem Urteil des Bundesfinanzhofes sind die Einnahmen aus dem Aufsammeln und Einlösen von Pfandflaschen als sonstige Leistung zu versteuern:

  • die Freigrenze liegt bei 256,00 Euro pro Jahr
  • ab 256,01 Euro sind die kompletten Einnahmen zu versteuern

Von den Einnahmen können Werbungskosten abgezogen werden.

Pfandbetrüger

Immer wieder versuchen Betrüger, durch Pfandflaschen zu Geld zu kommen. Eine beliebte Masche ist  es, den Pfandrückgabeautomat zu manipulieren, in dem das Logo der Deutschen Pfandsystem GmbH (DPG) kopiert wird und auf eigentlich pfandfreie Flaschen geklebt wird.

Mit Hilfe eines Holztunnels und eines Magnetsensors hatte ein 37-jähriger den Pfandrückgabeautomat so umgebaut, dass die Flaschen zwar gescannt wurden, aber nicht geschreddert wurden. Er konnte also immer wieder dieselbe Flasche neu einstecken und das Pfand einlesen lassen. Ihm ist dieser Trick circa 180.000 Mal gelungen, so dass er damit eine Summe von 44.000,00 Euro kassierte.

Immer noch verbreitet ist die Masche, Pfandflaschen mit einer Angelschnur blitzschnell aus dem Pfandrückgabeautomat zu ziehen. Sobald der Automat diese erkannt hat und das Pfand berechnet hat, wird die Flasche zurückgezogen ehe sie zur Vernichtung weitergeleitet wird. Auch hier kann sich im Fall von 25 Cent-Leergut ein kleines Vermögen anhäufen.

Recht auf Rückgabe Pfandflaschen

Solange die Pfandmarke erkennbar ist, muss ein Pfandgut zurückgenommen werden. Dabei ist es egal, ob es zerdrückt, verschmutzt oder sonstwie beschädigt ist.

Hierbei gibt es nur zwei Aussnahmen:

  • Der Händler kann die Rücknahme ablehnen, wenn das Pfandzeichen nicht mehr erkennbar ist
  • Händler, deren Verkaufsfläche unter 200 qm groß ist, können die Annahme von Flaschen anderer Marken verweigern

Was ist mit den Flaschen, die nicht zurückgegeben werden?

Jedes Jahr landen unzählig viele Pfandflaschen im Müll. Jedes Jahr sind das 720 Millionen Flaschen, die aus dem Kreislauf des Pfandsystems fallen.

Das Ganze hat auch einen Nebeneffekt, denn das Pfand der nicht zurückgegeben Flaschen beläuft sich auf eine Summe von 180 Millionen Euro pro Jahr. Diese Summe geht an die Getränkeindustrie und Experten schätzen, dass die Getränkeindustrie durch den sogenannten „Pfandschlupf“ seit Einführung des Pfandsystems insgesamt 3,5 Milliarden Euro eingenommen hat.

Pfand 0,33 Liter Standard-Flasche – Die kleine Halbe

Und hier noch kurz vorgestellt, die kleine Halbe – die neue 0,33 Liter Standard-Flasche.

Die kleine Halbe Made in Bayern kann so einiges:

  • beendet den Leergut-Wahnsinn
  • wenig bis kein Sortieraufwand im Leergutrücklauf
  • absolut ökologisch, denn: 25 Prozent weniger Gewicht,30 Prozent mehr Transportvolumen, CO2-Bilanz deutlich verbessert
  • passt in jeden 0,33 Liter Standard-Kasten
  • keine-kaum Umstellung der Abfüllung und Verpackung
  • kompakte Glas-Pfandflasche im zeitlos-schlichten Retrodesign (in braun, weiß oder grün mit MCA oder CC erhältlich)
  • superleicht
  • stabil
  • ideale Größe
  • 4pack / 6pack fähig
  • 10er, 20er und 24er Kästen verfügbar

Das sind die Vorteile der kleinen Halben – einfach mal ausprobieren.

 

Ein Kommentar

  1. Unverständlich ist, das Brauereien ihre 0,5 Flaschen und Kästen speziell gestalten.
    Als Beispiel Radeberger und Hasseröder.
    Diese Flaschen werden von einem Ende Deutschlands (Europa) zum anderen geschafft.
    Und kein grüner Wicht hat sich bis jetzt aufgeregt.

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