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Frühlingsbier – Maibock was ist das Besondere?

Maibock – das Frühlings-Bockbier

Die Monate im Winter, in denen das graue Trüb den Tag bestimmt, sind mit dem Monat Mai endgültig vorbei. Wenn die Natur wieder lauter wird, weil die Vögel zwitschern, dann erwachen die Frühlingsgefühle bei Mensch und Tier. Die Pflanzen treiben aus, die Bäume grünen, Knospen sprießen an Sträuchern, die ersten Beeren beginnen zu reifen und auch das Wild im Wald freut sich über einen besonders reichlich gedeckten Tisch, den die Natur jedes Jahr im Frühling für die Tiere bereithält.

Und auch der Mensch freut sich über den Frühling, die sommerliche Wärme, die Besuche im Restaurant und deren Biergärten an heißen Tagen. Dann ist es Zeit, dass das Bier draußen ausgeschenkt wird und wunderbare Stunden im Freien verbracht werden.

Und die Zeit für den Maibock beginnt. Damit ist allerdings nicht der Bock gemeint, der im Wald von Jägern im Mai gejagt wird, denn die Saison für die Jagd auf das Wild beginnt auch im Mai.

Hier dreht es sich nicht um Fleisch, sondern um das beliebte Maibock-Bier und hier wird der Maibock aus dem Wald am Leben gelassen und darf weiter leben und durch die Wälder streifen.

Was ist Maibock?

  • eine Variante des Bockbiers
  • wird traditionell zwischen der Fastenzeit und dem sommerlichen Angebot von Vollbieren gebraut und getrunken
  • der Bierstil ist Starkbier
  • Alkoholgehalt liegt zwischen 6 bis 8,5% vol. Prozent
  • Stammwürze oberhalb von 16 Grad Plato
  • Bittereinheiten sind geringer als bei Bockbieren
  • die Brauart ist untergärig, kann aber auch obergärig sein
  • Namensgeber ist der Monat Mai
  • wird auch als Heller Bock, Helles Bock oder Frühlingsbock bezeichnet
  • teilweise wird für Maibock ein höherer Kohlenhydratgehalt genutzt (um Süße bieten zu können trotz Vergärung)
  • ist ein saisonales Bier
  • die Farbe des Bieres ist meist goldgelb passend zum Frühling, manchmal auch bernsteinfarben
  • Maibock Glas ist die Tulpe (gern etwas rustikaler als beim Pils)
  • malziger Geruch, aber auch mostiger Geruch ist möglich
  • samtiger, vollmundiger Körper
  • sehr süffig
  • süßlicher, malziger Geschmack, kann auch nussig sein

Maibock ist eine helle, aber dennoch kräftige Bierspezialität. Geschmacklich passt der Maibock perfekt zur Jahreszeit. Und auch die gelbe Farbe des Bieres leuchtet mit der Frühlingssonne um die Wette.

Wahnsinnig gern trinkt man in Bayern Bockbier. Die Bayern lieben sämtliche Arten von Bockbier. Und auch der Maibock mit seiner stärkeren Hopfung schmeckt den Bayern besonders gut, denn der Maibock wird oftmals mit besonderen Aromahopfen versehen, wie zum Beispiel:  Tettnanger, Saazer, Spalter Select, Hallertauer Mittelfrüh.

Aber nicht nur die Bayern greifen gern zum Maibock, sondern auch für den Rest der Bier trinkenden Bevölkerung ist der Genuss ,eines mit Leidenschaft gebrauten Maibockes ,das wahre Vergnügen.

Speiseempfehlung – Maibock Rezept

Maibock Spezialitäten überzeugen mit einem ausgeprägten Malzaroma und einer leichten Hopfung im Kontrast und dazu gesellt sich der kräftige Alkoholgehalt. Diese aromatische Mischung empfiehlt sich besonders gut zu frühlingshaften Gerichten:

  • Spargel mit Hollandaise, Salzkartoffeln und Schinken
  • Maischolle mit Speckwürfeln
  • passt außerdem gut zu Gerichten mit Bärlauch sowie intensiven Kräuteraromen

Geschichte Maibock

Der spritzig zubereitete Maibock wurde zu früheren Zeiten ungefiltert ausgeliefert. Aus diesem Grund hatte der Maibock damals auch wesentlich mehr Kalorien als heute. Für die damaligen Ordensbrüder war aber gerade das die optimale Idee zur Fastenzeit. Denn während der Fastenzeit war nur die Aufnahme von flüssiger Nahrung erlaubt. Und da der Maibock jede Menge Inhaltsstoffe besaß, machte man sich an die Arbeit und braute selbst; denn Flüssiges bricht Fasten nicht!

Süddeutsche Klöster begründen ihre Brautradition genau mit diesem Leitsatz und einige ihrer Maiböcke sind heute noch berühmt.

Aus Kostengründen wurde früher auch nicht in der eigenen Braupfanne gebraut, sondern in einer städtischen Pfanne, die der Braumeister zur Verfügung stellte. Der Braumeister war ein städtischer Angestellter und stellte die Pfanne den Bürgern zu Verfügung. Das Verfahren wurde als Riegebrauen bezeichnet. Es dürfen die Bewohner brauen, die bei dem Verfahren am 1. oder 2. Mai ausgelost wurden.

Heute ist das Frühlings-Bockbier auf jeden Fall noch genau so beliebt, dafür aber dezenter, frischer und fruchtiger mit süßen Aromen von Malz und der herben Hopfennote. Wie sich der Geschmack auf jede einzelne Maibock-Sorte auswirkt, entscheiden die Brauereien, denn sie kombinieren die Zutaten im unterschiedlichen Verhältnis. Besonders gern wird der Maibock in der Fastenzeit zwischen Ostern und Pfingsten getrunken. Früher wurden zum Zubereiten vor allem dunklere Salze genutzt. Die Schüttung in der heutigen Zeit variiert je nach Brauerei stark.

Zum Einsatz kommen folgende Malze: Karamellmalz, Wiener Malz, Münchner Malz, Pilsner u.a.

Einbeck und Maibock

Obwohl besonders gern die Bayern Bockbier trinken, liegt der Ursprung des Bockbieres in Einbeck. Einbeck ist eine historisch bedeutende Brauereistadt im Herzen Deutschlands. Auch das jedes Jahr ab März gebraute Maibock Bier spielt hier eine große Rolle. Denn nur das Bockbier aus Einbeck darf sich zurecht auch Mai-Ur-Bock nennen. Es gibt nicht nur in Niedersachsen üppige Felder mit Gerste, Weizen und edlem Hopfen, sondern in Niedersachsen wurde auch ein spezielles Verfahren entwickelt, dass dafür verantwortlich ist, dass das Malz beim Rösten weniger dunkel wird. Außerdem führt das extrem weiche Brauwasser in der Einbecker Region zu einem exzellenten Maibock.

Schon früher war das Maibock Rezept aus Einbeck im ganzen Land bekannt. Durch das im 13. Jahrhundert gegründete Bündnis des internationalen Handelsverbandes der Hanse konnten später Orte wie Estland im Osten bis nach Brügge und Antwerpen im Westen sowie bediente Häfen in der Nord- sowie Ostsee erreicht werden. Außerdem wurde das herausragende Einbecker Maibock Bier über etliche feste Routen an Land beliefert und zwar ins Sauerland, in den Harz, Bayern oder nach Italien. Durch die Aufnahme in die Hanse war es Einbeck möglich, sein Bier sehr weit zu verbreiten und es gehörte somit auch zu den bekanntesten Bieren.

Auch das heute so berühmte Hofbräuhaus bezog regelmäßig und in großen Mengen Bockbier aus Einbeck. Die Münchner, die sonst eher dunkles Bier trinken, bevorzugten gar das Einbecker Mai-Ur-Bock.

Maibock Bier Sorten und ihre Brauereien

Maibock-BierBrauereien
Mai-Ur-Bock Einbeck
Maibock Sächsische Braumanufaktur Landskorn
Michael's MaibockWeyermann Braumanufaktur
Münchner Hofbräu Maibock Hofbräu
Braustolz MaibockSternquell-Brauerei
Maibock Privat-Brauerei Zötler
Spaten MaibockSpaten-Franziskaner
Flensburger FrühlingsbockFlensburger Brauerei
Holsten MaibockHolsten-Brauerei
Bitburger MaibockBitburger Brauerei

Insgesamt kann man sagen, dass sich Maibock-Biere im Gegensatz zu anderen Bockbierspezialitäten durch eine deutlich hellere Farbe unterscheiden.

Der jährliche Neustart für den Anstich Ende April unterscheidet sie ebenfalls zu den anderen Bockbieren.

Dann auf einen erfolgreichen Anstich – und Prost!

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