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Bier aus Sachsen-Anhalt

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  • Zarte HenneLandsberg
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  • Alle Informationen zum anhaltischen Bier

    Mit der Wende kam für viele ostdeutschen Brauereien das Ende. Im Eiltempo wurden viele Brauereien durch die Treuhand verkauft und somit ging alles auf Abbruch. Auch in Sachsen-Anhalt war der Verlauf nicht anders. Die Westbrauereien sahen auf dem Ostmarkt eine große Chance. So musste auch die Dessauer Brauerei, die es fast 130 Jahre lang gab, aufgeben. Sie war damals in der DDR eine der größten Brauereien überhaupt und beschäftigte mehr als tausend Menschen. Fast eine halbe Million Hektoliter betrug der damalige Bierausstoß. Zunächst improvisierten die Westbrauereien mit Verkaufsständen, doch es dauerte nicht lange und es wuchsen Brauereien im großen Stil aus dem Boden. Bis Ende 1991 hatte die Treuhand fast alle Ostbrauereien, auch in Sachsen-Anhalt, an Braubetriebe aus der Bundesrepublik verkauft.

    Zum Beispiel diente die Dessauer Brauerei als Vertriebsstation für Bier aus Bayern. Der Absatz der Marke „Dessauer Bier“ sank enorm genauso wie die Zahl der noch übrig gebliebenen Beschäftigten. Selbst der damalige Chef der Treuhandniederlassung, Karl-Heinz Rüsberg, war empört, wie man mit der Dessauer Brauerei umging und derartig Arbeitsplätze zunichtemachte. Gleichzeitig ließ man Dessauer Bier in München bei Paulaner herstellen. Das Dessauer Bier wurde in das „Alte Dessauer“ umbenannt und schon war man rechtlich abgesichert. So kam zum Beispiel auch das Bier aus Köthen nicht mehr aus Köthen, sondern aus dem hessischen Pfungstadt.

    In Sachsen-Anhalt war die Bierproduktion massiv eingebrochen; wurden 1989 noch 3,8 Millionen Hektoliter Bier produziert, so waren es 1994 nur noch 1,2 Millionen Hektoliter. Sachsen-Anhalt war das meist betroffene Bundesland im Rückgang der Anzahl an Brauereien. Gab es vorher 24 Brauereien, so gab es im Jahr 2001 nur noch 5 Brauereibetriebe.

    Durch Initiative und Visionen von Regina Gröger lebt das Bierbrauen in Dessau weiter. 1990 übernahm sie die Braurechte und baute das heruntergekommene Nebengebäude der Brauerei wieder auf. Ihr ist zu verdanken, dass in der Innenstadt Dessaus wieder Bier gebraut wurde. Sie engagierte sich außerdem für den Erhalt des historischen Brauereigebäudes.

    Auch der Ort Zerbst musste seine Bierniederlage hinnehmen. In der Kleinstadt in Sachsen-Anhalt hatte bereits Karl der Große Zerbster Bier getrunken. Diese kleine Ortschaft hatte zu damaligen Zeiten unfassbare 550 Brauereien. Es ist nur logische, dass das Zerbster Bier weit bekannt und weit berühmt war. Es wurden regelrechte Lobesgesänge auf das Zerbster Bier angestimmt. Sogar die Rohstoffe für das Bier kamen aus der eigenen Region. Das gute alte Zerbster Bier war ein dunkles Bier. Es war bekannt für sein besonderes Aroma, welches durch das Rösten auf Erlenholz erzeugt wurde. Es wurden außerdem noch „Kaufbier“ und „Dünnbier“ gebraut.

    Leider schlug auch für das Zerbster Bier das Schicksal zu, als im 18./19. Jahrhundert der Beginn der Industrialisierung Einzug hielt. Das letzte Bitterbier wurde 1949 gebraut.

    Heute hat sich die Bierlandschaft in Sachsen-Anhalt wieder erholt. So betrug das Aufkommen der Biersteuer im Jahre 2018 in Sachsen-Anhalt circa 18 Millionen Euro. Mit der Biersteuer wird ein wichtiger Finanzierungsanteil im Landeshaushalt gesichert. Vom Zoll wird die Biersteuer gesamtdeutsch erhoben, so dass es nicht wesentlich ist, aus welcher Brauerei das Bier kommt. Allerdings hilft regional gebrautes Bier der Wirtschaft Sachsen-Anhalt wesentlich. Inzwischen sorgen 25 Brauereien in Sachsen-Anhalt für frisch gebrautes Bier. Circa zwei Millionen Hektoliter Bier werden jährlich gebraut.

    Bier in Sachsen-Anhalt heute

    Sachsen-Anhalt ist bekannt für sein Elbe-Saale Hopfenanbaugebiet. Hier beziehen Brauereien unterschiedlichste Hopfenvariationen. Somit ist es den Brauern möglich, einzigartige, eschmackvolle Biersorten herzustellen.

    Hauptsächlich ist das Elbe-Saale Hopfenanbaugebiet für seinen Bitterhopfen bekannt. Aber auch Aromahopfen und Flavorhopfen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Über 40 Zentner Hopfen/ha werden jährlich geerntet. Einen wesentlichen Einfluss auf den spezifischen Brauwert haben die Bitter- und Aromastoffe, die sogenannten ätherischen Öle.

    Im Elbe-Saale-Dreieck blickt man auf eine über tausendjährige Anbautradition der Kulturpflanze Hopfen zurück. An das Kloster Gerbstädt gingen in den Jahren 804 – 876 mehrere Lieferungen Hopfen von 86 Scheffel. Das geht aus dem bisher ältesten Beleg hervor, den es über die Lieferung von Hopfen im Elbe-Saal-Dreieck gibt.

    Die Hopfenregion Elbe-Saale ist das zweitgrößte Hopfenanbaugebiet Deutschlands. Es besitzt eine Größe von circa 1.550 ha. Das Elbe-Saale Anbaugebiet ist außerdem auch das nördlichste Hopfenanbaugebiet Deutschlands.

    28 weit auseinander liegende Hopfenbetriebe bewirtschaften die Hopfenflächen. Es sind die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.

    Die Interessen der Elbe-Saale Hopfenpflanzer wird im Verband Deutscher Hopfenplanzer sowie dem Deutschen Hopfenwirtschafsbund vertreten und ist ein wichtiger Punkt für den Elbe-Saale Hopfenanbau.

     

    Flavor-Sorte Fläche Ertrag Ölgehalt Alphasäuren Reifezeit
    Callista (Special Flavor-Sorte) < 50 ha 21 dt/ha 1,3 ml/100g 3,30% spät
    Cascade (US-Flavor-Sorte) < 50 ha 21 dt/ha 1 ml/100g 6,00% spät
    Huell Melon (Special Flavor-Sorte) < 50 ha 19 dt/ha 1,1 ml/100g 5,80% spät
    Hallertau Blanc (Special Flavor-Sorte) < 50 ha 23 dt/ha 1,1 ml/100g 8,50% spät
    Mandarina Bavaria (Special Flavor-Sorte) < 50 ha 21 dt/ha 1,2 ml/100g 7,90% sehr spät
    Spalter Select (Hochfeine Zuchtsorte vom Typ des Spalter) < 50 ha 20 dt/ha 0,7 ml/100g 5,10% mittelspät
    Hallertauer Tradition (Hochfeine Zuchtsorte vom Typ des Hallertauer) < 50 ha 19,5 dt/ha 0,7 ml/100g 6,20% mittelfrüh
    Saazer (Traditionelle hochfeine Landsorte) 100-200 ha 12dt/ha 0,55 ml/100g 3,20% früh
    Perle (feine Zuchtsorte mit verbessertem Bitterwert) > 200 ha 18,5 dt/ha 1,3 ml/100g 7,40% mittelspät
    Northern Brewer (Aromasorte mit Bitternote) 100 – 200 ha 16 dt/ha 1,5 ml/100g 9,20% mittelfrüh
    Herkules (Hochalphasorte mit sehr sehr hohem Bitterwert und guter Bitterqualität) 100 – 200 ha 27 dt/ha 1,7 ml/100g 16,70% sehr spät
    Taurus (Hochalphasorte mit sehr hohem Bitterwert und guter Bitterqualität) < 50 ha 20 dt/ha 2,0 ml/100g 15,90% spät
    Polaris (Bitterhopfen mit sehr sehr hohem Bitterwert) 50 – 100 ha 22 dt/ha 3,2 ml/100g 18,60% spät
    Hallertauer Magnum (Bitterhopfen mit sehr sehr hohem Bitterwert und guter Bitterqualität) > 600 ha 20 dt/ ha 2,4 ml/100g 13,90% spät

    Biermarken Sachsen-Anhalt

    Der Trend hält in Sachsen-Anhalt an. Die Zahl der Braubetriebe ist steigend. Die Zahl steigt zwar nicht stetig, dafür aber langfristig. Waren es 1997 nur noch 12 Braustätten, so sind es zwanzig Jahre später doppelt so viele. Der Trend zum Bierbrauen ist damit viel deutlicher in Sachsen-Anhalt als in anderen Bundesländern.

    Das am meisten getrunkene Bier in Sachsen-Anhalt ist die Marke Hasseröder. Früher war das Bier regional eine beliebte Marke und nur in Magdeburg erhältlich. Nach der Wende änderte sich das und es begann der Aufstieg zu einem der meist konsumierten Biere in Ostdeutschland.

    Wächst die Anzahl der Brauereien, so wächst auch die Auswahl an Biersorten. Hier ist ein Auszug von Biersorten aus Sachsen-Anhalt:

    • Schad Hefeweizen (Weissbier)
    • Garley Premium Pilsner
    • Garley Original (Vollbier)
    • Lüdde Pubarschknall
    • Wippraer Pils
    • Lindhorster Honigbock (Honigbier)
    • Gommeraner Rauchbock (Rauchbock mit Roggen)
    • Demmert Festbier (Märzen)
    • Schad Alt (Altbier)
    • Lindhorster Spezial (Spezial)
    • Colbitzer Radler Naturtrüb (Radler)
    • Köthener J.S. Bach (Helles)
    • Müller's Brauhaus Pils (Pilsner)
    • Hasseröder Pilsner
    • Hasseröder Fürstenbräu
    • Hasseröder Premium (Export)
    • Colbitzer Pils (Pilsner)
    • Landsberger Stolzer Hahn (Pilsner)
    • Merseburger Kellerbräu (Kellerbier)
    • Wippraer Schwarzbier (Schwarzbier)
    • Zörbiger Schlossbräu (Festbier)
    • Hubertus Weizen Dunkel (Weissbier dunkel)
    • Wippraer Deutscher Porter (Porter)
    • Altes Dessauer Zwickelbier (Zwickel)
    • Taubentanz Craft (Vollbier)

    Brauereilandschaft

    Obwohl der Bierkonsum in Sachsen-Anhalt rückläufig ist, steigt die Anzahl der Brauereien. Einen besonderen Aufwärtstrend verzeichnen die Mikrobrauereien.

    Brauerei Ort
    Hallesche Spezialitätenbrauerei Halle (Saale)
    Mammut Brauerei Sangerhausen
    Traditions- und Museumsbrauerei Sangerhausen OT Wippra
    Hotel Villa Heine Halberstadt
    Köthener Brauerei GmbH Köthen
    Brauerei Landsberg GmbH Landsberg
    Bitterfelder Brauerei GmbH Bitterfeld-Wolfen
    Garley Traditionsbrauhaus Gardelegen
    Hasseröder Brauerei Wernigerode
    Brauhaus Wittenberg Lutherstadt Wittenberg
    Hotel und Brauhaus Lüdde Quedlinburg

    Die kulturelle Szene in Sachsen-Anhalt mit Flair und Esprit - dazu noch ein süffig gekühltes Bierchen - machen eine Reise nach Sachsen-Anhalt immer lohnenswert.

     

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